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Von der Wissenschaft in die Wirtschaft: Brücken zwischen Theorie und Praxis

Ein Interview mit Innovation Manager Simon Thaler

Der Wechsel von der Wissenschaft in die Wirtschaft ist für viele Forschende ein großer Schritt – aber wie gelingt dieser Übergang erfolgreich?

In diesem Interview sprechen wir mit Simon Thaler, der genau diesen Weg gegangen ist. Als Wissenschaftler bringt er nun seine Expertise bei DataScience Service GmbH ein. Wir wollen erfahren, was ihn zu diesem Wechsel bewogen hat, welche Herausforderungen er dabei gemeistert hat und wie er heute von beiden Welten profitiert.

Simon Thaler, Innovationsmanager


Herzlich willkommen, Simon! Wir freuen uns, dich als Innovation Manager bei DataScience Service GmbH begrüßen zu dürfen. Mit deiner Expertise in Verhaltensökonomie und Bildanalyse sowie deinem umfangreichen Netzwerk als Board-Mitglied der European Real Estate Society (ERES) wirst du unsere automatisierten Bewertungsmodelle (AVMs) entscheidend weiterentwickeln. Dein Fokus liegt dabei auf spannenden Fragen, wie die subjektive Auswahl von Variablen die Präzision und Verlässlichkeit von Immobilienbewertungen beeinflusst – das Ziel: noch smartere Modelle, die menschliche Verhaltensmuster berücksichtigen und ungenutztes Potenzial in der Datenanalyse ausschöpfen. Für unsere Kunden bedeutet das präzisere Bewertungen und fundiertere Entscheidungen.

Lass uns über deinen Weg sprechen: Du hast deine Karriere in der Wissenschaft begonnen, wo du die Freiheit hattest, Themen auszuwählen, die dir wirklich am Herzen lagen. Was hat dich an der Forschung so fasziniert, und was hast du damals vermisst?

„In der Wissenschaft war es großartig, dass ich mich Themen widmen konnte, die mir wirklich wichtig waren – immer mit dem Ziel, einen Beitrag zur Verbesserung unserer Welt zu leisten. Allerdings habe ich oft vermisst, dass der Impact meiner Arbeit erst nach sehr langer Zeit sichtbar wurde. Es fehlte der unmittelbare Effekt, den man in der Wirtschaft viel direkter erleben kann.“


Du hast den Mangel an direktem Impact als einen der Gründe erlebt. War das auch der ausschlaggebende Impuls für deinen Wechsel in die Wirtschaft?

„Genau, das war für mich der ausschlaggebende Grund. Bei DataScience Service kann ich Theorie und Praxis unmittelbar miteinander verbinden. Hier habe ich die Möglichkeit, mein Wissen direkt in Lösungen umzusetzen – und nicht zuletzt den Zugang zu relevanten Daten, die für meine Forschung in der Immobilienökonomie essenziell sind, in einem Maß zu nutzen, das in der akademischen Welt oft nicht gegeben ist.“


Wenn du heute auf deinen Arbeitsalltag zurückblickst, fällt auf, wie sehr sich die Zusammenarbeit verändert hat. Wie unterscheidet sich dein jetziger Job von deiner Zeit in der Wissenschaft?

„Früher war ich oft auf mich allein gestellt, und der Austausch mit anderen Forschern lief meist über Publikationen oder Konferenzen. Heute erlebe ich in meinem Team einen intensiven, täglichen Dialog. Wir diskutieren Ideen, entwickeln gemeinsam Lösungen und können so den Kurs des Unternehmens direkt mitgestalten. Dieser enge, interdisziplinäre Austausch bereichert meinen Arbeitsalltag ungemein.“


Du erwähnst diesen regen Austausch – das klingt, als ob die Zusammenarbeit dir nicht nur fachlich, sondern auch menschlich viel bedeutet. Was bereitet dir denn an deiner jetzigen Arbeit am meisten Freude?

„Am meisten schätze ich den täglichen Kontakt mit meinen Kollegen – sei es in den Meetings oder bei gemeinsamen Aktivitäten wie dem Mittagessen. Es ist inspirierend, wie aus den Diskussionen im Team schnell konkrete, innovative Ansätze entstehen, die dann unmittelbar umgesetzt werden. Dieser direkte Impact und das Gefühl, gemeinsam etwas zu bewegen, machen meine Arbeit besonders erfüllend.“


Wenn du auf deine akademische Vergangenheit zurückblickst, welche Fähigkeiten nimmst du am meisten mit in deinen jetzigen Job?

„Eine der wichtigsten Kompetenzen, die ich während meiner Promotion entwickelt habe, ist die Selbstreflexion. Als Forscher lernst du, deine eigene Arbeit ständig zu hinterfragen und offen für neue Ansätze zu sein. Diese Fähigkeit ist in einem schnelllebigen Umfeld wie dem unseren von unschätzbarem Wert – sie ermöglicht es, Prozesse kontinuierlich zu hinterfragen und zu optimieren. Mir ist dabei aufgefallen, dass gerade diese Fähigkeit oft den entscheidenden Unterschied macht.“


Viele, die in der Wissenschaft tätig sind, überlegen, ob sie den Sprung in die Wirtschaft wagen sollen. Welchen Rat würdest du jemandem geben, der diesen Schritt erwägt?

„Eigentlich muss man nicht zwischen den beiden Welten wählen. Es ist heute durchaus möglich, beide Bereiche zu verbinden. Ich unterrichte weiterhin an verschiedenen Universitäten und arbeite bei DataScience Service in Teilzeit – so kann ich die Freiheit der Forschung mit den Vorteilen der unmittelbaren praktischen Umsetzung kombinieren. Ich arbeite beispielsweise nur vier Tage in der Woche, was mir genügend Raum lässt, an eigenen Projekten und in der Lehre aktiv zu bleiben. Mein Tipp ist: Wage den Schritt, nutze die Synergien und profitiere von den Vorteilen beider Welten.“


Vielen Dank, Simon, für diesen tiefen Einblick in deinen persönlichen Werdegang und deine Erfahrungen. Dein Weg zeigt eindrucksvoll, wie sich die Leidenschaft für Forschung und der direkte Impact in der Wirtschaft ideal verbinden lassen – ein inspirierendes Beispiel dafür, wie du als Innovation Manager bei DataScience Service nicht nur Prozesse, sondern auch Denkweisen vorantreibst!

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Pressemeldung der Compass Gruppe vom 05.03.2025